Niemand kann genau sagen, ob die kommenden Wochen und Monate so herausfordernd wurden, weil dieses traumatisierende Geburtserlebnis stattgefunden hatte.
Von Beginn an, weinte ihr Sohn sehr viel, ließ sich nicht ablegen und war nur durch die Brust zu beruhigen. Die Eltern kamen an ihre Grenzen. Auch wenn ihr Mann sie täglich unterstützte, stellte das ständige Schreien für Marei eine große Herausforderung dar. Marei wusste wie hilfreich eine externe Beratung ist und wollte mit einer Therapeutin die Geburt aufarbeiten. Diese sagte ihr jedoch nur, sie hätten wohl ein Kommunikationsproblem, Marei fühlte sich nicht gut unterstützt und suchte weiter nach Hilfe. In einer Schreiambulanz fand sie eine sehr Einfühlsame Hebamme, die Marei und ihre Familie Wochen lang begleitet. So hilfreich die Fachliche Unterstützung war so anstrengt war für Marei jedoch die Anfahrt, denn ihr Sohn mochte kein Auto fahren und somit kam sie leider oft gestresst in die Termine. Immer mehr entwickelte sie die Idee, wie hilfreich es wäre, gäbe es Hilfe bei Schrei—und Schlafproblemen direkt zu Hause. Aus der Idee würden immer konkrete Pläne, die sie oft auf langen Spaziergängen mit ihrem Sohn entwarf. Die Besinnung auf die eigenen Fähigkeiten brachte schließlich nicht nur die Wende in dieser persönlichen Krise, sondern auch noch die Berufung zum eigenen Unternehmen.
Denn als ausgebildete Diplom-Pädagogin, systemische Beraterin, Therapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie hatte Marei so viele Kenntnisse zur Verfügung, die verbunden mit ihrer persönlichen Erfahrung geradezu danach schrien, anderen Familien in ähnlichen Situationen zu helfen.